PinGeorge Geschrieben 28. Dezember 2009 Geschrieben 28. Dezember 2009 (bearbeitet) Hallo Flipperfreunde, in unregelmässigen Abständen werde ich euch hier in Workshops zeigen; wie ich meine Arbeit mache; und versuche dies so zu beschreiben das es für euch nachvollziehbar ist. Wer Fragen hat will ich gerne beantworten; ich weise jedoch darauf hin das meine Anleitungen so wie ich es mache keine Garantie darstellt das es bei euch dann auch funktioniert: Hier also meine Bitte: Erst selber ausprobieren bevor ihr euch irgendwas versaut und der Schaden nachher noch größer wird..... Als erstes Thema habe ich mir das Thema: passende Schriften ( Fonts ) finden ausgedacht und will dies etwas näher beschreiben. Für eine optimale Vorbereitung mache ich mir erst einmal ein gutes digitales Bild; ob nun mit einem mobilen Farbscanner oder mit einer Digitalkamera. Bild 1: zeigt ein Beispiel einer schlechten Aufnahme; sehr ungeeignet für eine Reproduktion. Aufgenommen im Automatikmodus mit Blitzlicht. Hier sind bedingt durch das Blitzlicht starke Reflektionen vorhanden; das geht besser..... Bild 2: ein optimales und scharfes Bild; nicht zu hell und nicht zu dunkel. Aufgenommen habe ich dies im manuellen Modus; die Kamera wurde hier auf ein Stativ montiert. Im manuellen Modus wird erst einmal der Blitz deaktiviert. Dann wird die Belichtungszeit auf 4 sec eingestellt - abhängig vom Umgebungslicht im Raum. Dann wird der Zeitauslöser eingestellt damit die Kamera nicht mehr wackelt; und man sollte mit dem Focus schon sehr nahe ans Motiv gehen. So bekomme ich eine gute Aufnahme für die weitere Bearbeitung. Bearbeitet 28. Dezember 2009 von PinGeorge
PinGeorge Geschrieben 28. Dezember 2009 Autor Geschrieben 28. Dezember 2009 Nun kommt die weitere Bearbeitung der digitalen Bildaufnahme. Ich mache dies seit fast siebzehn Jahren mit Produkten aus dem Hause Corel; dem ich bis heute treu geblieben bin. Es geht natürlich auch mit jeder anderen Bildbearbeitungssoftware; allem voran heute Produkte aus dem Hause Adobe. Bild 1: Die digitale Aufnahme wird in Corel Photo Paint nun zugeschnitten; alles was überflüssig ist soll weg weil es sowieso nicht verwendet wird. Das Stück was stehenbleiben soll wird mit dem Maskenwerkzeug eingegrenzt..... Bild 2: und dann über Bild beschneiden zugeschnitten so das dieses teilstück nun als *.jpg Grafik abgespeichert wird zur weiteren Bearbeitung.
PinGeorge Geschrieben 28. Dezember 2009 Autor Geschrieben 28. Dezember 2009 Die *.jpg Grafik wird nun nach Corel Draw importiert und dient dort als Vorlage für die Erstellung des benötigten Schriftzuges. Corel Draw ist ein vektorbasiertes Illustrationsprogramm wobei es auch hier viele vergleichbare andere Software gibt wie Freehand; Illustrator etc. Zunächst jedoch einige einfachere Wege: - Wenn man keine original exakte Schrift benötigt reicht auch meistens eine ähnliche Schrift wie sie in jedem Grafik Programm vorzufinden ist. - Es gibt auch zahlreiche kostenlose download Möglichkeiten im Netz Will man jedoch die originale Schrift so kann die Suche; gerade wenn es etwas seltenes ist; äusserst mühsam und schwierig sein. Denn man muß davon ausgehen das es mehrere 10.000 Fonts gibt; gerade deswegen weil heute auch viele Leute eigene Schriften entwerfen. Ich selber erspare mir das suchen in meinem Archiv wo mindestens 12.000 Fonts vorhanden sind; denn es geht auch schneller. Hier muß ich jedoch einräumen das es etwas Übung erfordert und wer sich damit befassen möchte; versucht es denn es ist gar nicht so schwer. Und mit jeder neuen Übung geht es später schneller. Um es einfacher darzustellen habe ich die Bilder nun nicht direkt vom Monitor abfotografiert sondern die Grafiken direkt ins *.jpg Format wieder exportiert. Bild 1: Viele Schriften sind möglich; aber auch wenn man denkt es passt; dann hakt es doch wieder hier oder wieder dort. Bild 2: Die Vorlage ist in Corel Draw importiert und dient als Vorlage. Nun zeichnet man ein einfaches Rechteck und wandelt dies in Kurven um.......
PinGeorge Geschrieben 28. Dezember 2009 Autor Geschrieben 28. Dezember 2009 Bild 1: Nun legt man das Rechteck auf die Bildvorlage und kann mit dem Knotenbearbeitungswerkzeug neue Knoten einfügen; diese Knoten verschieben; gerade Linien in Kurven umwandeln; also man kann die komplette Outline an dem originalen Schriftzug anpassen. Bild 2: Das D ist schon fast fertig. Am Besten macht man sich ein Rechteck auf Vorrat - so das man dieses nur noch über die kopieren Funktion bei neuen Segmenten sofort neu heranholen. So lege ich nun Schritt für Schritt die neue Outline fest.
PinGeorge Geschrieben 29. Dezember 2009 Autor Geschrieben 29. Dezember 2009 Bild 1: Hier nun die fertige komplette Outline; zusätzlich wurden noch schnell die beiden roten Felder gezeichnet; diese ganze Zeichnung dauert unter 10 Minuten. In dieser Zeit habe ich in der Regel den originalen Schriftstamm nicht gefunden. Bild 2: Nun ohne die Vorlage; die kann man löschen weil sie nicht weiter benötigt wird. Die Outline nun in schwarz eingefärbt weil sie so auf dem Bild besser zu sehen ist. Den Schriftzug muß man nun mit der Funktion "Kombinieren" zusammenlegen; ebenso die beiden roten Rechtecke.
PinGeorge Geschrieben 29. Dezember 2009 Autor Geschrieben 29. Dezember 2009 Nun sind es nur noch wenige Minuten bis ein Testausdruck erfolgen kann. Bild 1: Hier nun die Outlines gelöscht und beide Grafiken mit Farbe gefüllt; scharz und rot. Wichtig ist nun nur noch bevor der Testausdruck erfolgt; das man die originalen Abmessungen vom Vorbild auf die Grafik überträgt; man misst zwei gute Eckpunkte mit der Schieblehre; hier habe ich das obere rote Rechteck vermessen; und dann die Grafik entsprechend angepasst. Bild 2: Auf transprenter Selbstklebefolie kann man nun einen Testausdruck auf einem gewöhnlichen Tintenstrahldrucker erstellen.
PinGeorge Geschrieben 29. Dezember 2009 Autor Geschrieben 29. Dezember 2009 Das fertige Bild mit der Schrift nun auf das Spielfeld geklebt; es passt einwandfrei. Die Grafik ist nun fertig für weitere Schritte: - Belichtung auf einen Film ( dann jedoch nur schwarz ) - Druck auf transparente Polymervinyl Folie mit lösungsmittelhaltiger Tinte - Druck per Siebdruck auf transparente selbstklebende Folie Man kann diese Folien auch durch Naßschiebefolie ersetzen; diese ist sehr dünn und wird mit Wasser als Schiebebild aufgeschoben. Dies ist eine sehr gute Lösung da man hierbei kaum die Umrisse des Decals erkennen kann; was bei einer Klarlackierung dauerhaft hält und (fast) nicht mehr sichtbar ist. Naßschiebefolien wie Selbstklebefolien kann man auch mit jedem handelsüblichen Tintenstrahldrucker selber drucken; hier ist jedoch ein großer Nachteil vorhanden; die fehlende Dichte der Drucke. Hält man diese Drucke gegen das Licht so scheint das Licht hier unweigerlich durch; das Verfahren ist gerade bei Insert Reparaturen ungeeignet. Wer geschickte Hände hat und solche transparenten Drucke auf Inserts verwendet sollte diese unbedingt noch mit einem Pinsel und Farbe nachzeichnen; am Besten nach der ersten Klarlackversiegelung. Fazit: Richtige Drucke sind von der Qualität her kaum durch etwas zu ersetzen - eine halbwegs gute Lösung ist mit Tintenstrahlplottern auf Lösungsmittelbasis möglich ( solvent inkjet printer ) wobei die heutige neue Generation auch weiß drucken kann!
Stronzo Geschrieben 29. Dezember 2009 Geschrieben 29. Dezember 2009 Klasse Thread! Ich traue mich ja kaum, dazwischen zu plappern; aber könntest Du evtl. für ganz Doofe wie z.B. mich (Corel-Analphabet) etwas deutlicher schreiben, wie man zu diesen Schritten kommt? Ansonsten einfach weiter machen ......... Grüße Andy
jürgen Geschrieben 30. Dezember 2009 Geschrieben 30. Dezember 2009 Hallo George, sehr gute Idee und toll, daß Du es hier zeigst! @Andy: hast Du Corel installiert? Es ist theoretisch recht einfach. Man kann mit dem Kurvenwerkzeug gerade Linien in Kurven umwandeln, d.h. Du legst die Linie um die Buchstaben rum (als Outline) und natürlich auch innen. Die 10 Minuten sind aber meiner Erfahrung nach nur mit viel Übung machbar. Ich habe mit Corel 4 sehr viel gemacht. Mittlerweile gibt es aber mindestens Version 10 (wahrscheinlich schon viel höher) Ich habe so eine Version bei Aldi mal für 15-20 Euro gekauft, aber noch nicht viel damit gemacht. Bestimmt ist das Kurvenwerkzeug bereits einfacher zu bedienen als mit Corel4 oder Corel 5. George, welche Version verwendest Du? Gruß Jürgen
PinGeorge Geschrieben 31. Dezember 2009 Autor Geschrieben 31. Dezember 2009 Hallo Jürgen, hallo Andy, ich hänge noch eine kleine Erweiterung dran damit man es besser sehen kann wie es geht - ist kein Problem - im neuen Jahr ;-) Bis vor zwei Monaten war hier noch ein altes System im Einsatz; Pentium I / 133 Mhz; mit Windows 3.11 und Corel 5.0b! Paralell dazu arbeite ich mit Corel 8b - 11 - X3 welche von den Grundfunktionen her gleich geblieben sind. Die heutige Software ist wesentlich umfangreicher und auch wesentlich schneller zu bedienen; aber selbst mit Version 5 bekommt man alles noch hin. Auf jeden Fall mache ich diese Workshop Serie weiter und werde noch viele spannende Themen aufarbeiten. Geplant für nächste Themen sind: Arbeiten mit Schablonen & Inserts (wechseln/reparieren/einkleben/bedrucken/mit Decals oder Schablone) Viele Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2010!
Gozzle Geschrieben 3. Januar 2010 Geschrieben 3. Januar 2010 Hallo George, warum hast Du die "Trace" Funktion nicht verwendet, um die Schriftkontur herzustellen. Normalerweise dauert es weniger als eine Minute (je nach komplexität). Noch zu erwähnen ist, dass die Naßschiebefolien auch in weiß verfügbar sind, wodurch die Durchlichtseffekt nicht so schlimm ist. LG Martin
PinGeorge Geschrieben 3. Januar 2010 Autor Geschrieben 3. Januar 2010 Hi Martin, ja das stimmt - die Corel Trace Funktion oder besser gesagt dieses Programm gibt es schon seit der Version 4.0. Dies ist ein Zusatzprogramm was gescannte Bilder automatisch in eine Vektorgrafik umwandelt; diese Trace Funktion ist jedoch nur eingeschränkt verwendbar. Wenn man keinen zu großen Wert auf Genauigkeit legt kommt man damit gut zu Recht. In der Regel ist jedoch auch hier manuelle Nacharbeit erforderlich weil durch die Autotrace Funktion eine Vielzahl an zusätzlichen Knoten eingefügt werden. Wenn ich Zeit bekomme zeige ich an Bildern damit es auch für andere verständlich wird..... Ja und es gibt wirklich weiße Naßschiebefolien; davon weiß ich - habe diese selber jedoch noch nie ausprobiert - werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen und testen. Gruß George
PinGeorge Geschrieben 6. Januar 2010 Autor Geschrieben 6. Januar 2010 Hier nun der Nachtrag; wer sich seine eigenen originalen Schriften erstellen möchte sollte sich die Zeit nehmen es mit einem geeigneten Grafikprogramm auszuprobieren. Das gewünschte Objekt in Kurven umwandeln; dies findet man unter dem Menüpunkt: "Anordnen" und dann in Kurven konvertieren.
PinGeorge Geschrieben 6. Januar 2010 Autor Geschrieben 6. Januar 2010 Nun steht der Phantasie alles offen: Selber aus einer bestehenden Schrift eine neue Schriftart entwerfen ( daher werden im Netz mittlerweile soviele Neuschöpfungen angeboten) oder eine originale Grafik oder Schrift nachzeichnen. Viel Glück und Erfolg - mehr kann auch ich hier nicht zeigen - weil das würde den Rahmen sprengen.
Matthias35 Geschrieben 9. Januar 2010 Geschrieben 9. Januar 2010 Hallo, ist es evtl. möglich diesen tollen Workshop unter " Wichtige Themen" zu verschieben? Unter " Forum Themen " rückt er ja immer weiter nach unten und geht irgendwann verloren. Gruß Matthias
Skateball Geschrieben 10. Januar 2010 Geschrieben 10. Januar 2010 Bitteschön, unter "Wichtige Themen" angepinnt. Gruß Andreas
Matthias35 Geschrieben 10. Januar 2010 Geschrieben 10. Januar 2010 Schönen Dank Andreas. Gruß Matthias
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenAnmelden
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.
Jetzt anmelden